Was ist Raucherhusten?

Raucherhusten ist medizinisch nicht genau definiert. Es gibt allerdings einen typischen Husten, den viele Raucherinnen und Raucher kennen. Oft ist es ein Husten, der morgens auftritt. Die Betroffenen husten dabei auch Schleim ab. 

Dieser Raucherhusten kann ein Zeichen für eine chronische Bronchitis sein oder für die Lungenkrankheit COPD.

Wann muss ich mit meinem Raucherhusten zur Ärztin oder zum Arzt?

Du solltest eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen, wenn du

  • eine längere Zeit häufig hustest,
  • sehr leicht ausser Atem kommst
  • oder ein Engegefühl in der Brust hast.

Am besten besprichst du deine Beschwerden mit deiner Hausärztin oder deinem Hausarzt.

Was ist COPD?

COPD ist eine Lungenerkrankung. Sie ist chronisch und in der Regel nicht heilbar. COPD beeinflusst die Teile in deiner Lunge, die für das Atmen wichtig sind, wie die Bronchien und Alveolen. Das führt dazu, dass du immer schlechter Luft bekommst.

Wie entsteht COPD?

Sehr oft entsteht COPD durch jahrelanges Rauchen von vielen Zigaretten oder anderen Tabak-Produkten (wie zum Beispiel Wasserpfeife oder E-Zigaretten).

Das liegt daran, dass Rauchen

  • deine Atemwege verengt.
  • deine Lungenbläschen schädigt.
  • und du die Luft nicht mehr vollständig aus der Lunge ausatmen kannst.

Es gibt auch andere Ursachen für COPD. Sie kann durch Luftverschmutzung und Staub entstehen. Oder wenn Menschen viel Rauch von Holzfeuern einatmen.

Wie schädigt Tabakrauch die Atemwege?

Zu den Atemwegen gehören zum Beispiel die Nase, der Kehlkopf, die Luftröhre und die Bronchien. Die Bronchien sind röhrenförmige Luftwege in der Lunge. Sie transportieren die eingeatmete Luft weiter zu den Lungenbläschen. Ihre Innenwand ist mit einer Schleimhaut überzogen. Diese Schleimhaut besteht aus Flimmerzellen. Die feinen Härchen auf diesen Zellen bewegen Staub und Krankheitserreger nach oben. Damit entfernen sie diese aus dem Körper. Drüsenzellen produzieren zusätzlich Schleim, der Schmutzteilchen einfängt.

Tabakrauch enthält viele giftige Stoffe, welche die Schutzschicht angreifen und beschädigen:

  1. Die Flimmerhärchen bewegen sich beim Rauchen immer schlechter und können sogar gelähmt werden. Dann bleibt nur noch Husten, um die Schadstoffe loszuwerden.
  2. Die Reizstoffe im Rauch sorgen dafür, dass die Drüsenzellen zu viel Schleim produzieren.

So entsteht eine dauerhafte Entzündung der Atemwege. Sie kann sich zu einer chronischen Bronchitis oder einem Lungenemphysem entwickeln. Das sind beides Krankheiten, die zu COPD führen.

Unsere Lungen atmen pro Minute ungefähr 6 Liter Luft ein. Diese Luft enthält Sauerstoff, aber auch Schmutz und Staub. Normalerweise reinigt die Lunge diese Luft sehr gut.

Wenn du Tabakrauch einatmest, ist die Menge an Schadstoffen jedoch so hoch, dass das Abwehrsystem überfordert ist. Die Flimmerzellen werden zerstört und die Lunge kann sich nicht mehr richtig schützen. Dadurch wird das Atmungssystem schneller geschädigt.

Wer ist von COPD betroffen?

Die Hauptbetroffenen von COPD sind Menschen, die rauchen. Sie machen 90 Prozent der Fälle aus.

In der Schweiz leiden rund 400’000 Personen an COPD. Sie gilt als eine der häufigsten Todesursachen in den Industrieländern. Etwa jeder 10. Mensch über 40 Jahren ist von COPD betroffen.

Welche Beschwerden und Symptome weisen auf COPD hin?

Diese Beschwerden und Symptome sind typisch für COPD:

  • Du hast Atemnot in Ruhe oder bei körperlicher Aktivität.
  • Du hast Husten, vor allem morgens nach dem Aufstehen.
  • Du hast Auswurf (etwa beim Husten).

Wenn du einige dieser Beschwerden und Symptome hast, heisst das noch nicht, dass du in jedem Fall COPD hast. Wir empfehlen dir jedoch, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen.

Es ist wichtig, COPD frühzeitig zu erkennen. Wenn du mit dem Rauchen aufhörst, kannst du das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen.

Wie stellt die Ärztin, der Arzt fest, dass du COPD hast?

Um COPD sicher zu diagnostizieren, führt deine Ärztin oder dein Arzt eine genaue Befragung und eine körperliche Untersuchung durch.

Dann macht sie oder er einen Lungenfunktionstest. Dieser Test heisst Spirometrie. Er misst, wie gut du einatmen und ausatmen kannst.

Welche Behandlung bekomme ich mit COPD?

Deine Ärztin oder dein Arzt kann dir verschiedene Medikamente verschreiben. Die Medikamente helfen dir kurzfristig gegen die Atemnot. 

Es gibt weitere Medikamente, die dir langfristig helfen können, wenn du COPD hast. Sprich mit deiner Ärztin oder deinem Arzt darüber. Auch die Lungenliga bietet dir mehr Informationen zur Behandlung der COPD.

Was kann ich selbst tun gegen COPD?

Der Rauchstopp ist das beste Mittel gegen COPD. Wenn du aufhörst mit Rauchen, verlangsamt sich die Krankheit deutlich und deine Lebensqualität wird besser. Selbst mit fortgeschrittener COPD profitierst du Rauchstopp.

Wenn du Medikamente oder Nikotin-Ersatzprodukte mit Unterstützung kombinierst, hast du die besten Chancen. Unterstützung bekommst du zum Beispiel durch das Beratungsangebot stopsmoking oder in einer Verhaltenstherapie.

Der Rauchstopp führt zu einer schnellen Verbesserung der Beschwerden. Teilnehmende einer Untersuchung berichteten nach 30 Tagen Rauchstopp folgende Veränderungen:

  • Sie husteten weniger.
  • Sie hatten morgens weniger Auswurf.
  • Sie waren seltener kurzatmig nach schnellem Gehen oder Treppensteigen.
  • Ihre Atmung war weniger pfeifend.

Wenn du körperlich aktiv bleibst, verbessert das deinen Zustand insgesamt. Atemübungen helfen, die Symptome zu lindern.

Lass dich regelmässig gegen Grippe oder Pneumokokken impfen. Das hilft dir, dass du weniger virale und bakterielle Infektionen der Atemwege bekommst.

Quellen

  • Bundesärztekammer, Kassenärztliche Bundesvereinigung, & Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. (2021). Nationale Versorgungs-Leitlinie COPD Kurzfassung. In Nationale Versorgungs-Leitlinie COPD (2. Auflage, Version 1). https://register.awmf.org/assets/guidelines/nvl-003k_S3_COPD_2024-12.pdf
  • van Eerd, E. A., van der Meer, R. M., van Schayck, O. C., & Kotz, D. (2016). Smoking cessation for people with chronic obstructive pulmonary disease. The Cochrane database of systematic reviews2016(8), CD010744. doi.org/10.1002/14651858.CD010744.pub2