Jedes Jahr gibt es in der Schweiz 6'800 neue Fälle von Brustkrebs bei Frauen und 60 bei Männern.
Heute überleben mehr als 80 Prozent der Betroffenen die Krankheit. Bestimmte Risikofaktoren, vor allem das Rauchen, erschweren die Heilungschancen.
Rauchen und Passivrauchen erhöhen das Risiko an Krebs zu erkranken. Sie spielen auch eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Behandlung von Brustkrebs.
Brustkrebs, was ist das?
Brustkrebs ist ein bösartiger Tumor in der Brust, der sich aus Zellen der Brustdrüse bildet. Die Zellen vermehren sich unkontrolliert und schädigen das gesunde Gewebe.
Es gibt verschiedene Arten von Brustkrebs. Das duktale Karzinom wird am häufigsten diagnostiziert. Das ist ein bösartiger Tumor in den Milchgängen.
Manchmal breiten sich die Krebszellen über die Lymphbahnen und die Blutgefässe im Körper aus. Sie bilden Metastasen, wenn sie sich in einem anderen Organ oder Körperteil ansammeln. In einem fortgeschrittenen Stadium bilden sich Metastasen häufig in den Knochen. Sie können sich auch in der Leber oder der Lunge ansiedeln. Seltener sind Metastasen im Gehirn.
Was sind die Symptome von Brustkrebs?
Sprich mit deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen, wenn du folgendes bemerkst:
- Du hast einen (meist) schmerzlosen Knoten oder einen verhärteten Bereich (Induration) in der Brust.
- Die Lymphknoten in der Achselhöhle, unterhalb oder oberhalb des Schlüsselbeins sind geschwollen.
- Die Haut der Brust verändert sich. Zum Beispiel rötet oder entzündet sie sich. Sie ist zurückgezogen oder hat eine Wölbung, insbesondere um die Brustwarze herum.
- Aus der Brustwarze tritt Flüssigkeit aus, obwohl Sie nicht schwanger sind oder stillen.
- Die Brustwarze entzündet sich.
- Beide Brüste sind plötzlich unterschiedlich gross.
- Du verlierst ohne besonderen Grund an Gewicht.
Diese Symptome bedeuten nicht immer, dass du Brustkrebs hast. Auch eine gutartige Erkrankung oder der weibliche Zyklus können die Ursache sein.
Wenn du deine Brüste regelmässig abtastest, kannst du verdächtige Stellen frühzeitig erkennen. Die Selbstuntersuchung der Brust ersetzt nicht die ärztliche Untersuchung und Mammographie. Gerade wenn du ein erhöhtes Risiko hast, ist die ärztliche Untersuchung wichtig.
Welche Faktoren erhöhen das Risiko für Brustkrebs?
Die genauen Ursachen für Brustkrebs sind nicht bekannt. Krebs kann alle treffen. Bestimmte Faktoren erhöhen das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken.
Einige Risikofaktoren kannst du nicht beeinflussen. Das sind zum Beispiel:
- Alter
- biologisches Geschlecht
- Familiäre Vorbelastung mit Brustkrebs (Mutter, Schwester, Tochter, Tante, männliche Verwandte)
- Genmutationen, zum Beispiel in den Genen BRCA1 oder BRCA2. BRCA steht im Englischen für Breast Cancer (Brustkrebs). Diese Mutation wird von Generation zu Generation weitervererbt. Brustkrebs kann erblich sein oder nicht. Erfahren Sie mehr über genetische Veranlagungen.
- gutartiger Tumor in der Brust
- dichtes Gewebe der Brust
- vergangene Strahlentherapie im Bereich der Brust
Andere Risikofaktoren kannst du beeinflussen. In diesem Fall hängen sie mit dem Lebensstil zusammen. Zum Beispiel:
- Du rauchst aktiv oder passiv.
- Du nimmst hormonelle Mittel zur Verhütung ein.
- Du konsumierst Alkohol.
- Du bist körperlich inaktiv.
- du bist übergewichtig.
Weitere Informationen zu diesem Thema findest du in der Broschüre Brustkrebs der Krebsliga Schweiz. Diese kannst du kostenlos im Online-Shop der Krebsliga herunterladen. Weitere Informationen zum Thema Brustkrebs bei Männern findest du auch auf der Website Brustkrebs beim Mann.
Ist es möglich, an Früherkennungs-Programmen teilzunehmen?
Die Mammographie ist die wichtigste Untersuchung, um Brustkrebs früh zu erkennen.
Einige Kantone laden Frauen ab 50 Jahren alle zwei Jahre zu einer Mammographie ein. Diese Früherkennungs-Programme tragen dazu bei, dass weniger Menschen an Brustkrebs sterben. Die Teilnahme ist freiwillig.
Kantone ohne Screening-Programm empfehlen Frauen ebenfalls, ihre Brüste alle zwei Jahre untersuchen zu lassen.
Weitere Informationen findest du auf der Website von Swiss Cancer Screening. Dort erfährst du, ob dein Kanton über ein solches Programm verfügt.
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Tabak und Brustkrebs?
Tabak- und Nikotinprodukte umfassen traditionellen Produkte (Zigaretten, Zigarren, Pfeifen) und alternative Produkte (E-Zigaretten, Snus, erhitzter Tabak). Alle diese Produkte enthalten Nikotin.
Wird Tabak verbrannt, werden mehr als 7000 Substanzen freigesetzt. Von denen sind 80 krebserregend. Tabak, vor allem der Rauch von Zigaretten, ist die häufigste Ursache für Krebs.
Eine Studie zeigt: Rauchen erhöht das Risiko für Brustkrebs. Dieser Anstieg des Risikos ist zwar gering, betrifft aber einen Teil der Bevölkerung. Dein Risiko ist erhöht,
- wenn du als Teenager mit dem Rauchen anfängst.
- wenn es Brustkrebs in deiner Familie gibt und du irgendwann in deinem Leben rauchst.
- wenn du rauchst, im gebärfähigen Alter bist und eine BRCA-Mutation trägst.
- wenn, du mindestens 10 Jahre lang rauchst.
Diese Studie zeigt auch: Nikotin begünstigt die Entwicklung von Krebszellen und die Ausbreitung in benachbartes Gewebe. Das erhöht das Risiko von Metastasen. Alle diese Effekte machen den Tumor grösser und aggressiver.
Kann Passivrauchen Brustkrebs verursachen?
Wenn Menschen in deiner Nähe rauchen, atmest du ebenfalls Rauch ein. Das wird als Passivrauchen bezeichnet.
Wissenschaftliche Studien zeigen: Passivrauchen schadet der Gesundheit und verursacht Krankheiten. Auch wenn die Luft die Schadstoffe im Rauch verdünnt, enthält sie eine erhebliche Menge an giftigen Substanzen. Diese Substanzen gelangen über die Lunge und den Blutkreislauf in den Körper.
Passivrauchen erhöht das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Auch wenn du selbst nie geraucht hast, ist dein Risiko erhöht. Es sind jedoch weitere Studien erforderlich, um mögliche Zusammenhänge zwischen Passivrauchen und dem Risiko für Brustkrebs zu verstehen.
Erfahre mehr über die Prävention von Passivrauchen.
Welche Auswirkungen hat Rauchen auf die Behandlung von Brustkrebs?
Rauchen erhöht das Risiko von Komplikationen bei der Behandlung von Brustkrebs.
Rauchen während einer Strahlentherapie kann beispielsweise:
- die Wirksamkeit der Behandlung verringern.
- die Überlebensrate senken.
- das Risiko eines erneuten Auftretens des Krebses erhöhen.
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Herzinfarkte, Schlaganfälle und Herzinsuffizienz begünstigen.
Weiter
- verringert Rauchen den Sauerstoffgehalt im Blut. Das beeinträchtigt die Regeneration von Gewebe und Zellen. Wunden heilen schlechter.
- erhöht Rauchen Schmerzen nach einer Operation und das Risiko für Infektionen.
Ausserdem kann Rauchen:
- die Wirksamkeit einer Chemotherapie einschränken.
- bestimmte Nebenwirkungen nach einer Strahlen- oder Chemotherapie verstärken.
- die Heilung nach einer Operation und nach einer Brustrekonstruktion negativ beeinflussen, auch ohne Strahlentherapie.
Wie lässt sich das Brustkrebsrisiko senken?
Wenn du mit dem Rauchen aufhörst,
- verringerst du das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken.
- vermeidest du Komplikationen und Nebenwirkungen in der Behandlung bei Krebs.
- verbessert du die Heilungschance.
Möchtest du mit dem Rauchen aufhören? Die Beratenden von stopsmoking helfen dir dabei. Dieses Angebot ist kostenlos und anonym.
Möchtest du mehr über Brustkrebs erfahren? Weitere Informationen findest du auf der Website der Krebsliga Schweiz.
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