Was ist Lungenkrebs?
Lungenkrebs ist ein bösartiger Tumor in der Lunge. Bei einem bösartigen Tumor vermehren sich die Zellen in unkontrollierter Weise und schädigen gesundes Gewebe. In der Fachsprache heisst Lungenkrebs auch Bronchialkarzinom.
Die Krebszellen können sich über die Lymphe und die Blutgefässe im ganzen Körper ausbreiten. Eine Ansammlung bösartiger Zellen in anderen Bereichen des Körpers heissen Metastasen.
Lungenkrebs bildet Metastasen vor allem in den Lymphknoten, Knochen, im Gehirn, in den Nebennieren und in der Leber.
Was sind die Symptome von Lungenkrebs?
Im Anfangsstadium verursacht Lungenkrebs weder Beschwerden noch Symptome. Oft entdecken Ärztinnen und Ärzte ihn zufällig oder erst in einem fortgeschrittenen Stadium.
Die häufigsten Symptome sind:
- Husten, der auch nach einer Behandlung länger als vier Wochen anhält,
- Husten, dessen Intensität sich plötzlich ändert,
- Atemnot in Ruhe oder bei leichter Tätigkeit,
- Schmerzen in der Brust,
- Auswurf mit oder ohne Blut,
- ungewollter Gewichtsverlust.
Diese Symptome können auch auf andere Krankheiten hinweisen. Hast du solche Beschwerden? Besprich dich mit deiner Hausärztin oder deinem Hausarzt.
Was sind Risikofaktoren für Lungenkrebs?
- Rauchen (auch Passivrauchen) ist die Hauptursache für Lungenkrebs. Studien zeigen: Das zusätzliche Dampfen neben dem Zigarettenrauchen erhöht das Lungenkrebsrisiko nochmals.
- Radon ist ein natürliches, radioaktives Edelgas, das im Boden entsteht. Aus dem Boden kann Radon in Gebäude und in die Lungen der dort lebenden Menschen eindringen. Sind die Radonwerte in einem Gebäude zu hoch, gefährdet das die Gesundheit. Prüfe, ob deine Wohnung in einem Gebiet mit erhöhten Radonwerten steht.
- Umweltschadstoffe: Feinstaub, Russ, Benzol, Teer.
- Asbestfasern: Diese können ein Mesotheliom verursachen, einen seltenen Tumor der Lungenfellhaut. In der Schweiz ist Asbest seit 1990 verboten. Aber viele ältere Gebäude oder ältere Verkehrsmittel (Autos, Schiffe, Züge) enthalten noch Asbest.
- krebserregende Stoffe bei der Arbeit: radioaktive Stoffe (beispielsweise Uran), Chemikalien (zum Beispiel Arsen, Beryllium, Cadmium) oder Abgase von Dieselmotoren.
Musst du mit solchen Stoffen arbeiten? Achte darauf, dass du ihnen nicht ungeschützt ausgesetzt bist. Halte dich immer an die geltenden Sicherheitsvorschriften.
Kann ich an Programmen zur Früherkennung teilnehmen?
Derzeit gibt es in der Schweiz kein systematisches Früherkennungsprogramm für Lungenkrebs. Es laufen jedoch Pilotprojekte zur Früherkennung von Lungenkrebs. Weitere Information erhältst du bei deiner Ärztin oder deinem Arzt.
Im Moment ist die niedrigdosierte Computer-Tomografie (CT) die beste Methode, um Lungenkrebs in einem frühen Stadium zu erkennen. Diese Untersuchung wird nicht von der Grundversicherung bezahlt.
Welche Untersuchungen führen zur Diagnose von Lungenkrebs?
Die Diagnose von Lungenkrebs erfordert:
- einen Arztbesuch,
- eine Lungenspiegelung,
- bildgebende Untersuchungen.
Weitere Information findest du auf der Website der Krebsliga.
Arztbesuch
Bei Beschwerden gehst du zuerst zu deiner Hausärztin oder deinem Hausarzt. Je nach Symptomen und Risikofaktoren überweist dich dein Hausarzt an eine Pneumologin oder an einen Pneumologen . Das ist eine Fachperson für Lungenkrankheiten.
Der Arzt fragt dich:
- Welche Symptome hast du?
- Hast du Vorerkrankungen?
- Rauchst du oder hast du früher geraucht? Benutzt du andere Produkte mit Tabak?
- Bist du zu Hause oder an deiner Arbeitsstelle Schadstoffen oder radioaktiven Substanzen ausgesetzt?
- Sind Verwandte an Lungenkrebs erkrankt?
Anschliessend hört der Arzt deine Lunge ab und überprüft, ob sich Wasser im Körper angesammelt hat. Zudem überprüft er, ob deine Lymphknoten geschwollen sind.
Schliesslich kann der Arzt:
- eine Blutabnahme anordnen. Dann kann er deinen Gesundheitszustand besser beurteilen.
- ein Röntgenbild deines Brustkorbs oder eine Computer-Tomografie (CT) anordnen.
- eine Spirometrie anordnen. Damit misst er die Leistungsfähigkeit deiner Lunge.
Lungenspiegelung
Während der Lungenspiegelung (Bronchoskopie) führt der Arzt eine dünne, flexible Röhre mit einer Mikrokamera und einer Lichtquelle ein. Diese schiebt er durch die Nase und entlang der Luftröhre in die Bronchien.
Der Arzt untersucht die Atemwege und entnimmt verdächtige Gewebeproben (Biopsie). Die Gewebeprobe schickt er zur Untersuchung ins Labor.
Bildgebende Untersuchungen
Es handelt sich dabei um:
- Computer-Tomografie (CT),
- Positronen-Emissions-Tomografie (PET-CT) oder
- Magnetresonanz-Tomografie (MRT).
Für diese Untersuchungen musst du in ein Spital oder eine radiologische Einrichtung gehen. Die Untersuchungen sind schmerzlos und dauern bis zu eineinhalb Stunden.
Mit den bildgebenden Untersuchungen beantwortet der Arzt folgende Fragen:
- Wo ist der Tumor?
- Wie gross ist er?
- Sind Lymphknoten befallen?
- Sind Metastasen vorhanden?
Wie wird Lungenkrebs behandelt?
Die wichtigsten Therapien für Lungenkrebs sind:
- Operation,
- Strahlentherapie,
- medikamentöse Therapien.
Meistens werden die Therapien kombiniert: gleichzeitig oder nacheinander.
Weitere Informationen zur Behandlung von Lungenkrebs findest du auf der Website der Krebsliga.
Operation
In der Regel entfernt die Chirurgin oder der Chirurg einen Teil eines Lappens oder einen ganzen Lungenlappen. Die Entfernung beider Lungenlappen oder des gesamten Lungenflügels ist seltener.
Während der Operation entfernt der Chirurg auch die Lymphknoten. Anschliessend untersucht eine Gewebespezialistin oder ein Gewebespezialist die entfernten Lymphknoten auf Krebszellen. Sind keine Lymphknoten befallen und hat es keine Metastasen, ist die Operation die wirksamste Therapie. Die Heilungschance ist dann am grössten.
Strahlentherapie
Die Strahlentherapie verwendet hochintensive Strahlung. Diese trifft die Krebszellen oder Metastasen und führt zu deren Absterben. Ausserdem verhindert sie, dass der Krebs wiederkommt.
Die Strahlentherapie ist möglich:
- vor oder nach einer Operation,
- anstelle einer Operation,
- in Kombination mit einer Chemotherapie,
- bei Metastasen.
Medikamentöse Therapien
Gegen Lungenkrebs gibt es Medikamente. Sie bekämpfen die Krebszellen im gesamten Körper.
- Chemotherapie: Die Medikamente verhindern, dass sich Zellen teilen und vermehren. Vielleicht bekommst du sie vor der Operation, um den Tumor zu verkleinern. Oder nach der Operation, um übrig gebliebene Krebszellen zu zerstören. Oder wenn eine Heilung nicht möglich ist.
- Immuntherapie: Diese aktiviert die Immunantwort des Körpers. Die Abwehrzellen des Körpers greifen die Krebszellen an.
- gezielte Therapien: Diese Medikamente wirken nur, wenn die Krebszellen bestimmte genetische Eigenschaften haben. Sie können in den frühen Stadien der Erkrankung zur Heilung helfen oder das Wachstum verlangsamen.
Die Medikamente werden allein oder in Kombination mit anderen Arzneimitteln verabreicht. Oder in Kombination mit einer Strahlentherapie.
Wie kann ich Lungenkrebs verhindern?
Am besten hörst du so rasch als möglich auf, zu rauchen. Oder du beginnst gar nicht erst mit Rauchen.
Nach dem Rauchstopp sinkt dein Risiko, Lungenkrebs zu bekommen:
• Nach 5 bis 10 Jahren ist das Risiko für Lungenkrebs nur noch halb so gross.
• Nach 15 bis 20 Jahren entspricht es dem Risiko von Personen, die nicht rauchen.
Möchtest du aufhören, zu rauchen? Das Beratungsangebot stopsmoking unterstützt dich dabei. Das Angebot ist gratis und anonym.
Quellen
American Cancer Society. (n.d.). Lung cancer risk factors | Smoking & lung cancer. Consulté le 2 octobre 2025 sur https://www.cancer.org/cancer/types/lung-cancer/causes-risks-prevention/risk-factors.html
Bittoni, M. A., Carbone, D. P., & Harris, R. E. (2024). Vaping, smoking and lung cancer risk. Journal of Oncology Research and Therapy, 9(3), 229. https://doi.org/10.29011/2574-710x.10229
Krebsliga Schweiz (2023). Lungenkrebs (4. Auflage, 52 Seiten). https://shop.krebsliga.ch/broschueren-infomaterial/leben-mit-krebs/krebsarten/lungenkrebs


