Rauchen erhöht dein Risiko für Herzkrankheiten stark. Bei Menschen unter 45 Jahren ist Rauchen der Hauptauslöser für Herzinfarkte, selbst bei geringem Konsum. Hör auf zu rauchen, und dein Risiko für einen Herzinfarkt ist nach einem Jahr nur noch halb so gross!
Was ist ein Herzinfarkt?
Ein Herzinfarkt ist eine Schädigung des Herzmuskels. Er entsteht durch die Verengung oder Blockade der Gefässe, die das Herz mit Blut versorgen. Diese Blockade, genannt Ischämie, führt dazu, dass ein Teil des Herzmuskels abstirbt, was zu Herzinsuffizienz führen kann. Arteriosklerose ist die Hauptursache. Sie verdickt und verhärtet die Gefässwände, was zu Blockaden führt.
Rauchen ist nach Fettstoffwechselstörungen der zweitwichtigste Risikofaktor für Herzinfarkte. Über 80 % der Herzinfarkte bei Menschen unter 45 Jahren sind auf Rauchen zurückzuführen. Rauchende zwischen 30 und 49 Jahren haben ein fünfmal höheres Risiko. Eine Studie zeigt, dass Rauchen für 36 % aller Erstinfarkte verantwortlich ist.
Steigert das Rauchen das Infarktrisiko?
Das Infarktrisiko steigt mit dem Tabakkonsum, und es gibt keine sichere Menge. Auch wenn du wenig raucht, hast du ein erhöhtes Risiko.
Eine grosse Untersuchung zeigt, dass schon eine Zigarette pro Tag das Risiko für Herzkrankheiten fast verdoppelt. Wer 20 Zigaretten pro Tag raucht, hat ein doppelt so hohes Risiko wie jemand, der nur eine Zigarette raucht. Auch Passivrauchen erhöht das Infarktrisiko, ähnlich wie das Rauchen einer Zigarette pro Tag.
Inwiefern steigert das Rauchen das Infarktrisiko?
Rauchen erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf verschiedene Weise. Drei Hauptstoffe sind dafür verantwortlich: Kohlenmonoxid, Oxidantien und Nikotin.
Nikotin erhöht den Herzschlag, den Blutdruck und die Kraft des Herzmuskels, wodurch der Sauerstoffbedarf steigt. Es verengt auch die Blutgefässe, was den Blutfluss in den Arterien, Herzkranzgefässen und im Gehirn verringert. Kohlenmonoxid reduziert die Sauerstoffversorgung des Körpers, was zu Atemnot und schwächerer Muskelfunktion führt.
Schon ein leichter Sauerstoffmangel kann zu Herzproblemen und Blutgerinnseln führen. Oxidantien im Rauch tragen ebenfalls zu Herz-Kreislauf-Störungen bei, indem sie die Fettverbrennung und Blutgerinnung beeinflussen. Weitere Stoffe im Tabakrauch fördern Arteriosklerose.
Ein Rauchstopp verringert das Infarktrisiko
Je früher du mit dem Rauchen aufhörst, desto mehr ähnelt dein Infarktrisiko dem von Nichtrauchenden. Nur ein früher Rauchstopp verhindert Herzinfarkte in jungen Jahren. Zwei Studien zeigen, dass das Infarktrisiko bei Menschen, die spät aufhören, nicht mehr auf das Niveau von Nichtrauchenden sinkt.
Schon zwei Wochen bis drei Monate nach dem Aufhören sinkt das Infarktrisiko deutlich. Nach einem Jahr sinkt es um etwa 50 %, und nach 15 Jahren ist es gleich wie bei Nichtrauchenden.
Für Rauchende, die bereits einen Infarkt hatten, ist ein Rauchstopp besonders wichtig. Studien zeigen, dass die Sterblichkeitsrate nach 10 Jahren um 50 % niedriger ist als bei Rauchenden. Zwei Jahre nach dem Aufhören sinkt die Sterblichkeit durch Herzprobleme um 36 % und das Infarktrisiko um 32 %.
Wissenschaftlich geprüfte Informationen
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Andere Quellen:
- Daniel Thomas, Tabagisme : facteur de risque cardiovasculaire N°1, La Lettre du Cardiologue n° 416 – juin 2008
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