Auch wenn du nur wenig rauchst, steigt dein Risiko für einen Schlaganfall. Wenn du mit dem Rauchen aufhörst, kann das Risiko, eines Schlaganfalls wieder sinken.

Was ist ein Schlaganfall?

Der Schlaganfall ist eine Herz-Kreislauf-Störung, bei der die Blutzufuhr im Gehirn plötzlich unterbrochen wird. Es gibt zwei Arten von Schlaganfällen: ischämischer und hämorrhagischer Schlaganfall.

Der ischämische Schlaganfall ist häufiger und wird durch Arteriosklerose verursacht. Dabei bilden sich Fettschichten in den Arterien (atherosklerotische Plaques). Wenn die Plaques zu dick werden, können sie sich ablösen und ein Blutgerinnsel bilden. Dies kann die Blutversorgung des Gehirns stoppen.
Der hämorrhagische Schlaganfall betrifft 15 % der Fälle und entsteht, wenn ein Blutgefäss im Gehirn platzt. Hauptursache ist Bluthochdruck.

Gefahren des Rauchens für das Gehirn

Anzeichen eines Schlaganfalls

  • Schwäche in einem Arm oder einem Bein, oft auf einer Körperseite.
  • Taubheit im Gesicht,
  • Sprach-, Ausdrucks- oder Sehstörungen,
  • heftige Kopfschmerzen oder (öfter bei Frauen) Schwindel,
  • Herzklopfen,
  • Übelkeit usw.

Zusammenhang von Rauchen und Schlaganfall

Epidemiologische Studien zeigen, dass Tabakkonsum bei Männern und Frauen das Risiko eines Schlaganfalls erhöht. Regelmässiges Rauchen verdoppelt das Risiko im Vergleich zu Nicht-Rauchenden.

Bei Raucherinnen, die die Pille nehmen, vervierfacht sich das Risiko.

Rauchen ist die Hauptursache für Schlaganfälle bei jüngeren Menschen. Je mehr Zigaretten pro Tag geraucht werden, desto grösser ist das Risiko. Männer, die über 20 Zigaretten täglich rauchen, haben ein sechsmal höheres Risiko vor dem 45. Lebensjahr einen Schlaganfall zu haben.

Es gibt keine risikofreie Menge. Schon eine Zigarette pro Tag erhöht das Risiko. Raucherinnen haben im Vergleich zu Nichtrauchenden ein um 57 % höheres Risiko für Herzkrankheiten und Schlaganfälle. Bei Raucher ist das Risiko 48 % höher.

Auch Passivrauchen erhöht das Risiko eines Schlaganfalls. Eine Metastudie zeigte ein zusätzliches Risiko für passivrauchexponierte Personen (RR = 1,25).

Inwiefern fördert das Rauchen Schlaganfälle?

Rauchen kann kurzfristig dazu führen, dass sich die Arterien plötzlich verengen, Blutgerinnsel entstehen und Herzrhythmusstörungen auftreten. Besonders fördert Rauchen Krämpfe in den Herzkranzgefässen. Es trägt auch zur Bildung von Ablagerungen in den Arterien bei, macht das Blut dicker und erhöht den Fibrinogen-Spiegel, was die Entstehung von Blutgerinnseln und Thrombosen begünstigt.

Der Rauchstopp senkt das Schlaganfallrisiko

Ein Rauchstopp hat bei Jugendlichen unter 30 Jahren sofort positive Auswirkungen, auch nach einem Schlaganfall. Innerhalb von nur 15 Tagen verschwindet das Risiko für Thrombosen vollständig und das Herz-Kreislauf-System erholt sich komplett.

Die IRIS-Studie zeigt, dass ein Rauchstopp nach einem ischämischen Schlaganfall über 4,8 Jahre erhebliche gesundheitliche Vorteile bringt. Das Risiko für einen Schlaganfall, Herzinfarkt oder Tod liegt bei Ex-Rauchenden bei 15,7 % im Vergleich zu 22,6 % bei Rauchenden.

Eine Studie aus Finnland fand einen Zusammenhang zwischen weniger Rauchenden und weniger hämorrhagischen Schlaganfällen. In Finnland ist die Zahl der Rauchenden zwischen 15 und 64 Jahren von 1998 bis 2012 um etwa 30 % gesunken. Im gleichen Zeitraum ging die Zahl der Schlaganfälle bei Menschen unter 50 Jahren zurück.

Wissenschaftlich geprüfte Informationen

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